Rappelvoll war die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Kreistages. Bevor es politisch wurde, hatte der Landrat bewusst die Auszeichnung mit der Ehrenplakette des Landkreises Zwickau ganz nach vorn auf die Tagesordnung gesetzt und damit ein deutliches Zeichen zur Würdigung verdienter Bürger gesetzt. Ausgezeichnet wurde unter anderem Wolfgang Becher. Seit 1999 saß der ehemalige Bürgermeister von Kirchberg für die „Freien Wähler“ im Kreistag. Bei den Kommunalwahlen im Mai trat er nicht noch einmal an: „Jetzt wird es Zeit, für die Jüngeren Platz zu machen“, begründete er seinerzeit seinen Entschluss. „Wir bedanken uns bei Wolfgang Becher für sein großes Engagement in der Kommunalpolitik“, sagte Dorothee Obst, Fraktionsvorsitzende der „Freien Wähler“ im Kreistag Zwickau.

Direkt nach der Auszeichnung wurde es dann politisch. Wichtigster Punkt dabei, wenn auch vom Landrat erst auf Punkt 12 der Tagesordnung eingeordnet, war die Haushaltssatzung und der Haushaltsplan des Landkreises Zwickau für das Haushaltsjahr 2020. Die Kreistagsfraktion der „Freien Wähler“ war nicht erst zur vorgerückter Stunde, sondern schon im Vorfeld hellwach und brachte einen Änderungseintrag ein, der die Zustimmung der Mehrheit fand. „Auf unseren Antrag hin wurde der Haushalt des Landkreises mit einer Kreisumlage von 32,38 Prozent verabschiedet. Die Landkreisverwaltung ist jetzt gefordert, die Änderungen einzuarbeiten und der Landesdirektion zur Genehmigung vorzulegen“, fasste Dorothee Obst die Diskussionen zusammen. Die in den vergangenen Jahren vorgenommene Erhöhung der Kreisumlage hatten die „Freien Wähler“ in der Vergangenheit regelmäßig kritisiert.

Einen Rückschlag mussten die „Freien Wähler“ bei ihrem Einsatz für eine bessere Ausstattung der Freien Jugendhilfe im Landkreis hinnehmen. „Unsere Vorlage zur Jugendhilfe mussten wir leider kurzfristig zurückziehen. Da es Diskussionen zur Rechtmäßigkeit des Deckungsvorschlages gab, wollten wir keine Ablehnung riskieren. Hier werden wir unsere Hausaufgaben machen und im März erneut für mehr Budget in der Freien Jugendhilfe kämpfen“, verspricht Dorothee Obst