Auf der letzten Sitzung des dritten Kreistages des Landkreises Zwickau hat sich die Fraktion der „Freien Wähler“ mehrheitlich gegen die Erhöhung der Sitzungsgeldes und die Erhöhung der monatlichen Aufwandsentschädigung ausgesprochen. Nach dem Plan der Verwaltung sollte das Sitzungsgeld von 68 auf 75 Euro und die monatliche Aufwandsentschädigung von 132 auf 140 Euro steigen. 

„Die Arbeit im Kreistag ist ein Ehrenamt und es gibt ganz viele Menschen im Landkreis, die sich ohne eine Aufwandsentschädigung wöchentlich ehrenamtlich engagieren. Davon lebt unsere Gesellschaft“, sagt Dorothee Obst, Fraktionsvorsitzende der „Freien Wähler“. In ihren Augen könne eine Entschädigung für eine ehrenamtliche Tätigkeit niemals Lohnersatz sein. Wenn andere Fraktionen argumentieren, dass die Aufwandsentschädigung notwendig sei, um Menschen für die politische Arbeit zu motivieren, sollten diese vielleicht einmal darüber nachdenken, ob sie das richtige politische Angebot haben. Zudem verwies Dorothee Obst darauf, dass ein Ehrenamtlicher über die Ehrenamtspauschale „Wir für Sachsen“ gedeckelt auf elf Monate lediglich 40 Euro im Monat erhält, er dabei aber 20 Stunden Arbeit im Monat nachweisen muss.

Die anderen Fraktionen konnten die guten Argumente der „Freien Wähler“, die gegen eine Erhöhung sprachen, nicht nachvollziehen und stimmten der Erhöhung mehrheitlich zu. Damit wird der Kreistag in den kommenden Jahren mehr als 10.000 Euro mehr kosten als bisher – und das jedes Jahr.

Die heutige Sitzung war gleichzeitig auch die letzte Sitzung vor der Kommunalwahl am 9. Juni. Bei dieser haben es die Menschen im Landkreis Zwickau in der Hand, zu entscheiden, wer ihre Anliegen künftig im höchsten politischen Gremium des Landkreises Zwickau vertreten soll. Die „Freien Wähler“ schicken in den 14 Wahlkreisen mehr als 90 Frauen und Männer ins Rennen.

Dorothee Obst nutzte die letzte Fraktionssitzung, um sich bei den Mitgliedern ihrer Fraktion für die Arbeit in den vergangenen fünf Jahren zu bedanken. „Es ist ja nicht allein die Arbeit im Kreistag, die von unseren Kreisrätinnen und Kreisräten geschultert werden muss. Gleichzeitig nehmen diese auch an Ausschuss- und Aufsichtratssitzungen teil, die ebenfalls intensiv vorbereitet werden müssen. Diese Zeit vom hektischen Berufs- und Familienalltag abzuknapsen ist ein Verdienst, den man nicht hoch genug anrechnen kann“, so Dorothee Obst.