Mit Erleichterung hat die „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion Zwickau auf die Entscheidung des sächsischen Kabinetts reagiert, ab Montag auch in Sachsen den Einzelhändlern die Möglichkeit zu geben, den Kundinnen und Kunden das click-&-collect-System anzubieten. Bei diesem System werden Waren telefonisch, per Mail oder Webshop bestellt und anschließend vor Ort abgeholt. 15 Bundesländer bieten diese Möglichkeit bereits an, nur Sachsen geht noch bis zum Samstag einen Sonderweg.

„Wir Freien Wähler sind für die Bürgerinnen und Bürger in den Städten und Gemeinden vor Ort engagiert. Wir freuen uns, dass unsere Forderung jetzt auch in der Landespolitik gehört worden ist“, sagt Dr. Jesko Vogel, Mitglied des Fraktionsvorstandes der „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion Zwickau. Auf verschiedensten Wegen – unter anderem auch im persönlichen Gespräch mit Landtagsabgeordneten der Kenia-Koalition in Dresden, hatte er den Forderungen der „Freien Wähler“ Nachdruck verliehen.

Erleichtert über die ab Montag geltende Regelung zeigt sich auch Tino Obst, Mitglied der „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion und selbst jahrelang Unternehmer. „Ich habe die Sonderstellung Sachsens bei der Ablehnung des click-&-collect-Systems für den Einzelhandel nie nachvollziehen können und bin froh, dass der Spuk jetzt vorbei ist“, sagt er.Der Einzelhandel habe vor dem harten Lockdown in Sachsen bewiesen, dass er mit vorhandenen Hygienekonzepten sowie Investitionen in Schutzvorrichtungen die gleichen Maßnahmen ergriffen hat, wie die Lebensmittel- und Drogeriemärkte sowie die Apotheken. „Gerade das fehlende Weihnachtsgeschäft schädigte den Einzelhandel massiv“, blickt Tino Obst zurück.
Viele Einzelhandelsgeschäfte seien familiengeführt. „Da hängen viele Existenzen in der Luft“, sagt er. Gleichzeitig bestärkt er die Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis Zwickau, ab Montag verstärkt vor Ort zu bestellen. „Das Einkaufserlebnis im Einzelhandel unterscheidet sich vom anonymen Onlinehandel in Sachen guter Beratung, Erfahrung, schneller Reaktion, kurzer Wege und dem so wichtigen persönlichen Kontakt – wenn auch letzterer im Moment am besten auf das Telefon oder eine Videokonferenz beschränkt bleibt.“ Und auch wenn es eine Binsenweisheit ist, lohnt es sich, sie immer wieder zu wiederholen: Jeder Euro, der vor Ort ausgegeben wird, stärkt die Infrastruktur (Bibliothek, Freibad, Schule, Turnhalle) vor Ort. „Der Einzelhandel zahlt die so wichtigen Steuern vor Ort und hat den Firmensitz in unseren Städten und Gemeinden. Wir alle gemeinsam können ab Montag etwas dafür tun, dass dies auch in Zukunft so bleibt.“