Die Landratswahlen im Sommer sowie die Auswirkungen der Energiekrise und steigender Inflation auf die Bevölkerung, die Städte und Gemeinden waren die beherrschenden Themen beim Herbsttreffen der „Freien Wähler“ am Samstag in Glauchau.

„Ich habe am Anfang des Wahlkampfes gesagt, dass wir als zweitstärkste Fraktion im Kreistag den Wählerinnen und Wählern mit einer Kandidatur ein Angebot machen müssen. Dieses Angebot ist angenommen worden, wenn es am Ende für mich auch nicht zum Einzug in das Landratsamt gereicht hat“, sagte Dorothee Obst. Die Fraktionsvorsitzende der „Freien Wähler“ war Kandidatin für die Landratswahlen im Sommer. Am Ende fehlten ihr zehn Stimmen zum Sieg. Jetzt nicht im Landratsamt als Chefin der Verwaltung zu sitzen, sieht sie nicht als Niederlage. Ganz im Gegenteil: „Der Rückhalt, den ich im Wahlkampf von den Menschen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Zwickau erfahren habe, ist für mich der richtige Antrieb, als Vorsitzende unserer Fraktion die bürgernahe Politik, für die die ,Freien Wähler‘ stehen, weiter fortzusetzen. Das haben wir den Wählerinnen und Wählern versprochen und das sind wir ihnen jetzt auch weiterhin schuldig“, sagte sie.

Anselm Meyer, Vorsitzender des „Freie Wähler“- Kreisverbandes Zwickau, dankte Dorothee Obst für ihr Engagement im Wahlkampf: „Du hast mit Deinem Auftreten die Anerkennung der ,Freien Wähler‘ im Landkreis Zwickau deutlich gesteigert. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen.“

Sehr engagiert und lange diskutierten die Mitglieder über den Krieg in der Ukraine und seine Folgen für die Menschen im Landkreis Zwickau. „Ich bin sehr froh über solche kontroversen Diskussionen, denn in meinen Augen zeichnet es die ,Freien Wähler‘ aus, dass wir solche Diskussionen führen und auch aushalten können“, sagte der Fraktionsgeschäftsführer Bernd Gerber. Der ehemalige Oberbürgermeister von Werdau verwies auf den Mittelstand, der jetzt dringend einer Unterstützung bedürfe. „Der Mittelstand in Handwerk, Industrie und Handel ist die Säule der Städte und Gemeinden. Wenn der Mittelstand in seiner Existenz gefährdet ist, dann spüren die Städte und Gemeinden das als erste“, so Bernd Gerber weiter. 

Die Mitglieder des Herbsttreffens stellten sich geschlossen hinter den Appell, mit dem sich die Präsidenten des Sächsischen Städte- und Gemeindetages (SSG) und des Sächsischen Landkreistages (SLKT) am 14. September an die Bundes- und Landespolitik gewandt hatten. Angesichts der dramatischen Auswirkungen der Energiekrise aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine fordern die kommunalen Landesverbände darin vom Bund und vom Land eine Reihe von Maßnahmen, um die Auswirkungen der Energiekrise auf alle Bereiche des öffentlichen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens abzumildern.  

Die „Freien Wähler“ wollen selbst ebenfalls nicht untätig bleiben. „Wir wollen geeignete Formate finden, um denen zu helfen, die von der Energiekrise und der Inflation ganz besonders betroffen sind“, machte Dorothee Obst deutlich.