Die heutige Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Zwickau hatte es in sich: Von sechs Tagesordnungspunkten haben die Mitglieder fünf gleich wieder gekippt. Ursprünglich sollte es in diesen fünf Vorlagen darum gehen, welche Projekte der Träger der freien Jugendhilfe im Landkreis Zwickau in diesem Jahr mit welchen Mitteln unterstützt werden sollen.

Wir und viele Träger der freien Jugendhilfe im Landkreis hatten mit den Vorlagen der Verwaltung ein echtes Problem, denn es war überhaupt kein klares Konzept zu erkennen, welcher Träger warum wieviel Geld bekommt“, sagt Dorothee Obst, Fraktionsvorsitzende der „Freien Wähler“ im Kreistag und Mitglied des Jugendhilfeausschusses. Durch den einstimmig gefassten Beschluss sei jetzt Zeit gewonnen worden für eine umfassende Prüfung. Spätestens bis zum April will das Gremium noch einmal zusammenkommen, um die Gelder zu bewilligen. Die freien Träger der Jugendhilfe sitzen aber deswegen nicht auf dem Trockenen. „Wir haben außerdem beschlossen, dass die bestehenden Angebote bis März einen Abschlag von 80 Prozent der Antragssumme erhalten“, so Dorothee Obst.

Und wie geht es jetzt weiter? Da das Antragsvolumen das zur Verfügung stehende Budget übersteigt, sind jetzt die Kreisräte gefragt, sich über die fehlenden Mittel Gedanken zu machen. „Als Freie Wähler hatten wir gemeinsam mit den Linken bereits im Dezember einen Änderungsantrag zum Haushalt 2020 eingereicht. Unser Ziel war es, weitere 300.000 Euro zur Verfügung zu stellen“, sagt Dorothee Obst. Die „Freien Wähler“ hatten bereits einen Vorschlag unterbreitet, wie diese Summe gedeckt werden kann. „Aufgrund der heftigen Reaktionen nach dem erfolgreichen Beschluss zur stabilen Kreisumlage sahen wir wenig Erfolg für eine Zustimmung und zogen den Antrag zurück. Nun werden wir diesen erneut einbringen und hoffen, dass alle Fraktionen die Notwendigkeit sehen“, macht die Fraktionsvorsitzende deutlich.