Im Oktober hat der Bericht des Gesundheitsamtes des Landkreises Zwickau für einiges Aufsehen gesorgt. Demnach wurden bei 40,5 Prozent der Kinder, die vor dem Wechsel in die Grundschule standen, bei den Schulaufnahmeuntersuchungen des Gesundheitsamtes Sprachauffälligkeiten festgestellt. Nach Angaben des Gesundheitsamtes nehmen die Sprachauffälligkeiten seit Jahren zu, gleiches gilt für die Feinmotorik.

Der Bericht war am 9. November auch Thema im Bildungs- und Kulturausschuss des Landkreises Zwickau. „Die Erzieherinnen und Erzieher, die in den Kitas im Landkreis Zwickau tätig sind, sind in großen Teilen gut ausgebildet und wissen, dass sie gefragt sind, die Kinder zu fördern und zu unterstützen. Aufgrund des schlechten Betreuungsschlüssels in Sachsen fehlt in der Regel aber für die individuelle Arbeit mit den Kindern einfach die Zeit“, sagt Dorothee Obst, Fraktionsvorsitzende der „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion. Sie könne dem ehemaligen Meeraner Bürgermeister Prof. Lothar Ungerer, der feststellte, dass in den Kitas zu einem großen Teil nur noch eine Betreuung, aber keine Bildung mehr stattfindet, nur zustimmen. „Ich sehe die Verantwortung ganz klar beim Freistaat. Der Betreuungsschlüssel muss sich endlich deutlich verbessern. Zudem ist zu prüfen, ob es verpflichtende Angebote zur Sprachförderung geben kann“, sagt Dorothee Obst. Die Fraktionsvorsitzende weiß, dass neue Erzieherinnen und Erzieher nicht leicht zu finden sind. In ihren Augen müsse der Beruf der Erzieherinnen und Erzieher attraktiver werden. Die Mitglieder des Bildungs- und Kulturausschusses waren sich zudem darüber einig, dass die Kita-Fachberatung die Kitas im Landkreis bei deren wichtiger Arbeit noch mehr unterstützen muss.