Der Landrat hat erstmals einen Doppelhaushalt eingebracht. Bemerkenswert dabei: Er plant in beiden Jahren ein Defizit von 21 Millionen Euro, denn es klafft eine riesengroße Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben. Und doch soll der Hebesatz der Kreisumlage in beiden Jahren nicht erhöht werden. Noch vor einem Jahr undenkbar aus Sicht des Landkreises. Damals wurde ein Defizit von 7 Millionen in den Diskussionen von der CDU noch als unverantwortlich bezeichnet. „Als Freie Wähler haben wir die Haushalte der vergangenen Jahre sehr gut analysiert und festgestellt, dass der Landkreis sehr wohl gute Rücklagen hat und diese in erster Linie für den Ausgleich von Defiziten herangezogen werden müssen, bevor die Städte und Gemeinden zusätzlich beansprucht werden. Die Städte brauchen Luft zum Atmen, gerade jetzt! Dafür haben wir gekämpft“, sagt Dorothee Obst, Fraktionsvorsitzende der „Freien Wähler“ im Kreistag Zwickau. Ob es in der Zeit der Pandemie sinnvoll ist, einen Doppelhaushalt aufzustellen, ohne konkret die Einnahmen für 2022 zu kennen, hält sie mindestens für fraglich. „Das gilt es zu prüfen“, machte sie deutlich.