Am Mittwoch steht erneut die Petition der Bürgerinitiative Grünes Band Callenberg auf der Tagesordnung des Hauptausschusses des Kreistages Zwickau. Bis jetzt haben mehr als 620 Bürger die Petition unterschrieben, die sich gegen den Standort der geplanten neuen Straßenmeisterei an der Nordstraße in Callenberg richtet.

Mit der Kreisreform hatte der Freistaat Bau und Instandsetzung von Bundes-, Staats- und Kreisstraßen auf die Landkreise übertragen. Die neue Straßenmeisterei soll nach Plänen des Landkreises den bisherigen Standort in Hermsdorf und den dazugehörigen Stützpunkt am Dammweg in Glauchau ersetzen.

Nach Einschätzung der Bürgerinitiative seien die beiden vorgestellten Planungsentwürfe am Standort Nordstraße sowohl aus Sicht der Nutzbarkeit der Anlage als auch vom gewählten Standort her völlig ungeeignet. „Diese Varianten führen aufgrund der engen Bebauung zu einer sehr schlechten Befahrbarkeit. Ständiges Rangieren auf engstem Raum ist die Folge. Unfälle beim Betrieb sind vorprogrammiert. Weiterhin sind keinerlei Lagerplätze vorhanden. Das wäre die erste Straßenmeisterei Deutschlands, die keine Lagerflächen besitzt. Erweiterungsmöglichkeiten stehen ebenfalls nicht zur Verfügung“, schreibt die Bürgerinitiative in ihrer Petition. Zudem befindet sich der Standort in einem Wohngebiet – die Anwohner befürchten eine entsprechend hohe Lärmbelästigung

„Auch wir halten das vom Landrat forcierte Grundstück für nicht besonders geeignet“, sagt Dr. Jesko Vogel, der für die Kreistagsfraktion der „Freien Wähler“ im Landkreis Zwickau an der Sitzung des Hauptausschusses teilnehmen wird. Dem kann Dorothee Obst nur zustimmen. „Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die anderen Mitglieder zu den Alternativstandorten positionieren“, sagt die Fraktionsvorsitzende der „Freien Wähler“. In ihrer Petition hat die Bürgerinitiative fünf Standorte genannt, die sie für besser geeignet hält. Einer dieser Standort ist zum Beispiel der jetzige Stützpunkt in Glauchau. In der Beschlussvorlage für die Mitglieder des Hauptausschusses hat die Landkreisverwaltung diese Standorte bewertet. „Jetzt ist es an uns Mitgliedern zu entscheiden, ob wir dieser Bewertung der Verwaltung folgen oder der Petition der Bürgerinitiative stattgeben“, sagt Dorothee Obst. Sie erwartet eine spannende Diskussion.

Dem zähen Ringen um die Straßenmeisterei am Standort Callenberg kann Dr. Jesko Vogel aber durchaus auch eine positive Seite abgewinnen. „Ich finde es bemerkenswert, mit welchem Engagement die Callenberger für ihre Sache eintreten. In der Vergangenheit hatte der Landrat für Bürgeranliegen nur sehr selten ein offenes Ohr. Die Bürgerinitiative Grünes Band Callenberg zeigt, dass auch auf Kreisebene Bürgerbeteiligung möglich ist. In Zeiten einer grassierenden Politikverdrossenheit können wir uns alle eigentlich nur mehr davon wünschen.“

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