Zwei Stunden diskutierte der Hauptausschuss des Kreistages Zwickau am Mittwoch, dann wurde die Entscheidung zur Petition der Bürgerinitiative Grünes Band Callenberg vertagt. Die Bürgerinitiative hatte 600 Unterschriften gegen den Vorschlag des Landkreises, die neue Straßenmeisterei auf einem Grundstück des Landkreises an der Nordstraße in Callenberg zu errichten, gesammelt.

Wäre es nach der Landkreisverwaltung gegangen, hätten die Mitglieder des Hauptausschusses die Petition ablehnen sollen. „Der Landkreis hat ausführlich seinen Vorschlag begründet und sehr viel Zeit und Mühe investiert. Allerdings schien es so, als ob nicht alle Alternativen geprüft wurden und auch die Belastung mit Nickelerzen nicht abschließend geklärt ist“, sagt Dorothee Obst, Fraktionsvorsitzende der „Freien Wähler“ im Landkreis Zwickau. Bekanntlich liegen die für die Straßenmeisterei geplanten Flächen neben dem 1990 stillgelegten Nickeltagebau Nord 1. Auf diesen Umstand hat auch die Bürgerinitiative in ihrer Petition hingewiesen. Zudem befürchten die Anwohner eine erhöhte Lärmbelästigung vor allem auch in den Nachtstunden.

Fraktionsmitglied Dr. Jesko Vogel machte deutlich, dass die „Freien Wähler“ die Bedenken der Bürger sehr ernst nehmen und auf weitere Informationen hinsichtlich alternativer Standorte bestehen. Dorothee Obst unterstrich die Belastungen, die durch Lärm entstehen können und mahnte ebenfalls eine Vertagung der Entscheidung an. Dieser Einschätzung schloss sich die Mehrheit der Mitglieder des Hauptausschusses an. Zudem übergab sie nach der Sitzung alle ihr von der Bürgerinitiative übergebenen Unterlagen persönlich an den Landrat.

Nun muss die Verwaltung bis zum nächsten Hauptausschuss am 10. Juni weitere Informationen bereitstellen. „Wir erwarten unter anderem eine Stellungnahme, ob die Kosten für die Entsorgung des Nickels bereits einkalkuliert sind und eine Einschätzung, ob die von der Bürgerinitiative vorgebrachten Alternativstandorte für den Neubau der Straßenmeisterei geeignet sind.“