Liebe Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis Zwickau,

normalerweise blicken wir an dieser Stelle, kurz vor dem Jahreswechsel, pragmatisch auf die vergangenen Tage, Wochen und Monate zurück. In diesem Jahr ist alles anders. Deshalb ist es uns wichtig, mit diesem Text ein paar persönliche Worte an Sie zu richten.

2020 ist gelaufen. Nur noch wenige Stunden, dann ist dieses Jahr – das wohl niemand von uns so schnell vergessen wird – Geschichte. Wie werden wir in ein paar Wochen, in ein paar Monaten, in ein paar Jahren auf dieses Jahr zurückblicken?

Schon jetzt lässt sich sagen, dass uns die Corona-Pandemie auch im kommenden Jahr beschäftigen wird. Die Infektionszahlen im Landkreis Zwickau sind weiter hoch. Das Landratsamt hat sich nicht gerade mit einem vorbildlichen Krisenmanagement hervorgetan – allein darüber wird in 2021 ausführlich zu sprechen sein. Welche Auswirkungen diese Pandemie auf die Menschen, die Krankenhäuser, Pflege- und Bildungseinrichtungen, die Unternehmen und Kulturinstitutionen im Landkreis Zwickau haben wird, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. Fest steht: Der Neustart wird von uns allen enorme Kraftanstrengungen erfordern – wir stehen dafür bereit.

In dieser Krise zeigt sich aber auch, was ein starker Staat zu leisten vermag: Es werden riesige Summen an finanziellen Hilfen zur Verfügung gestellt und dennoch wird diese Krise ihre Spuren hinterlassen. Im Jahr 2021 werden wir mit allen demokratischen Fraktionen im Kreistag darüber sprechen müssen, was der Landkreis tun kann, damit wir möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückkehren.

Was wird von 2020 noch bleiben? Traurig macht uns die Schließung des traditionsreichen Standortes westsächsischer Süßwarenproduktion in Wilkau-Haßlau. Dass dort jetzt die Lichter ausgegangen sind, hätte nicht sein müssen. Warum es so kam, auch darüber wird mit der Wirtschaftsförderung im Landkreis Zwickau noch zu sprechen sein.

In der Dezember-Sitzung des Kreistages haben wir den Haushalt beschlossen. Für zwei Jahre. Wir werden genau darauf schauen müssen, an welchen Stellen wir nachjustieren müssen. Die Landkreisverwaltung jedenfalls hat den Auftrag bekommen, die Fraktionen im Kreistag regelmäßig über die Entwicklungen der Kreisfinanzen zu informieren und gemeinsam mit den Fraktionen nach Lösungen zu suchen, die Finanzierung des Landkreises und dessen Aufgaben langfristig zu sichern.

Natürlich war auch in 2020 nicht alles schlecht. Wir freuen uns riesig, dass sich die Bürgerinitiative Gründes Band Callenberg mit ihrem Protest gegen die in Callenberg geplante Straßenmeisterei am Ende durchsetzen konnte. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich die Landkreisverwaltung viel Ärger erspart hätte, wenn sie frühzeitig auf die Einwohnerinnen und Einwohner zugegangen wäre.

Wir freuen uns zudem darüber, dass Michael Franke, Mitglied der „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion Zwickau, zum Bürgermeister von Mülsen gewählt wurde, dass sich in Zwickau Constance Arndt gegen die Bewerberin aus den Reihen der CDU durchsetzen konnte und in Hartenstein mit Martin Kunz ebenfalls ein Kandidat ohne Parteibuch bei der Bürgermeisterwahl durchsetzen konnte. Schon im Januar erhielt Dorothee Obst, „Freie Wähler“-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Zwickau, mit der Wiederwahl als Bürgermeisterin von Kirchberg von den Einwohnerinnen und Einwohnern die Anerkennung ihrer erfolgreichen Arbeit in den vergangenen Jahren. Allen drei Persönlichkeiten ist gemeinsam, dass sie auch in Zukunft ohne Parteibuch nach pragmatischen Lösungen für die Einwohnerinnen und Einwohner ihrer Städte suchen werden.

Wir sind gespannt, was 2021 für uns bereithält.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Bleiben Sie gesund!

Dorothee Obst, Vorsitzende der „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion Zwickau

Dr. Jesko Vogel, stellvertretender Vorsitzender der „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion Zwickau

Bernd Gerber, Geschäftsführer der „Freie Wähler“-Kreistagsfraktion Zwickau