Wer Michael Franke danach fragt, welche Themen in den vergangenen sechs Jahren, in denen er für die Freien Wähler im Kreistag sitzt, für ihn besonders wichtig waren, der bekommt eine klare Antwort: „Alle Themen sind wichtig.“

„Wir Freien Wähler sitzen im Kreistag, weil wir nicht wie die anderen Parteien irgendwelchen Ideologien folgen müssen, sondern die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Blick haben“, sagt der 60-Jährige. Gerade die Beteiligung möglichst vieler Menschen am Geschehen im Kreis liegt ihm und den anderen Mitgliedern der Kreistagsfraktion besonders am Herzen. „Ich habe nicht den Eindruck, dass die Bürgerbeteiligung der Landkreisverwaltung in den vergangenen Jahren besonders wichtig war. Das muss sich ändern“, sagt Michael Franke. Als Beispiele nennt er die Diskussionen um die geplante Straßenmeisterei in Callenberg, bei der eine Bürgerinitiative letztendlich erfolgreich den Neubau an einem umstrittenen Standort verhinderte, sowie die Motorsportarena Mülsen. „Bei der Motorsportarena in Müssen haben wir frühzeitig darauf hingewiesen, dass es dort für die Anwohnerinnen und Anwohner zu einer Lärmbelästigung kommen kann. Unsere Befürchtungen sind jetzt eingetreten. Bei fast jedem Gespräch in der Gemeinde werde ich auf das Thema angesprochen“, sagt Michael Franke. Es könne nicht sein, dass die Bürger erst Gehör finden, nachdem sie eine Bürgerinitiative gegründet haben. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen bei allen relevanten Entscheidungen frühzeitig einbezogen werden“, sagt der gebürtige St. Michelner. Jetzt, nachdem der Unmut der Anwohner immer weiter steige, müsse es darum gehen, die Lärmbelästigung durch die Motorsportarena vor allem am Wochenende weiter zu senken: „Ich sehe da ganz klar die Landkreisverwaltung in der Pflicht, die Einhaltung der Emissionsschutzwerte zu überwachen und gegebenenfalls mit einem verbesserten Lärmschutz für Abhilfe zu sorgen.“

„Ich freue mich, dass wir die vom Landrat geplante Erhöhung der Kreisumlage verhindern konnten. Das schafft den Städten und Gemeinden im Landkreis mehr Luft zum Atmen und ermöglicht das Setzen von eigenen Schwerpunkten.“

Michael Franke, Kreisrat

Für seine weitere Arbeit im Kreistag hat er sich vorgenommen, der Prävention im Bereich Jugendarbeit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Die Sozialausgaben im Bereich Intervention steigen jedes Jahr an. Das belastet den Haushalt des Landkreises und letztendlich über die Kreisumlage auch die Städte und Gemeinden. Hier muss gelten: Prävention vor Intervention. Ein Beispiel: Wir haben in Mülsen das Problem, dass wir uns den Streetworker mit Kirchberg, Wilkau-Haßlau und Crimmitschau teilen müssen. Ein Streetworker ist für dieses riesige Gebiet viel zu wenig“, sagt der zweifache Familienvater. Die jungen Leute bräuchten unabhängig von Elternhaus und Schule auch in ihrer Freizeit Ansprechpartner, auf die sie mit ihren Sorgen und Nöten zugehen können. „Streetworker arbeiten präventiv und verhindern, dass junge Leute auf die schiefe Bahn geraten. Jeden Euro, den wir in diesen Bereichen stecken, ist ein gut investierter Euro“, sagt der Tischlermeister.

Übrigens bekommt man von Michael Franke auch ein eindeutige Antwort auf die Frage nach seinem größten Erfolg im Kreistag: „Ich freue mich, dass wir die vom Landrat geplante Erhöhung der Kreisumlage verhindern konnten. Das schafft den Städten und Gemeinden im Landkreis mehr Luft zum Atmen und ermöglicht das Setzen von eigenen Schwerpunkten.“