Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und die SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Andrea Nahles haben sich gestern im Zwickauer VW-Werk über die laufende Umstellung zu einem reinen Produktionsstandort für Elektrofahrzeuge informiert. „Nach den Arbeitsgesprächen besuchten die Gäste in der Halle 2 einen Marktplatz mit Qualifizierungs- und Innovationsthemen wie virtuelles Schweißen, 3D-Drucken, innovative Ladeinfrastruktur sowie Mensch-Roboter-Kollaboration. Dort diskutierten sie mit Mitarbeitern und Startups“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Während der Veranstaltung schlug Andrea Nahles eine „Industriepartnerschaft Automobilindustrie 2030“ vor.

Anselm Meyer, Vorsitzender des Kreisverbandes Zwickau der „Freien Wähler“, begrüßte das Engagement der Bundespolitiker. „Wir sind sehr froh, dass wir mit VW einen wirtschaftlichen Global Player im Landkreis haben. Dies darf uns aber nicht dazu verführen, uns nur darauf zu verlassen, dass es Volkswagen gut geht. Denn wenn das einmal nicht der Fall ist, würde darunter der ganze Landkreis leiden“, so der Kreisvorsitzende. Er forderte die Wirtschaftsförderung des Landkreises auf, andere Branchen stärker in den Fokus zu nehmen. „Gerade bei der Ansiedlung von mittelständischen Firmen haben wir im Landkreis noch Potenzial“, so Anselm Meyer. Zudem müsse es gelingen, die Produkte, die von den Wissenschaftlern der Westsächsischen Hochschule Zwickau entwickelt werden, noch stärker in die Praxis zu transferieren. „An anderen Hochschulstandorten entstehen rund um die Bildungseinrichtungen Gewerbegebiete, in denen tausende Mitarbeiter das herstellen, was in der Hochschule nebenan entwickelt wurde. In Zwickau sind diese Startups noch völlig unterrepräsentiert“, so Anselm Meyer. Einen Grund sieht er darin, dass die Wirtschaftsförderung des Landkreises die Startups bisher noch viel zu wenig auf dem Schirm hatte.

In ihrer Arbeit im Kreistag haben sich die „Freien Wähler“ immer dafür stark gemacht, dass der Landkreis mit Unternehmen aus möglichst vielen Branchen wirtschaftlich breit aufgestellt ist. „Denn nur so durchstehen wir auch konjunkturelle Eintrübungen in einer Branche ohne größere Schäden“, so Anselm Meyer abschließend.