In ihrer Veranstaltungsreihe „Freie Wähler vor Ort“ war die Kreistagsfraktion Anfang des Monats zu Gast bei der Geberit Lichtenstein GmbH. Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und gehört zur Geberit AG mit Hauptsitz in der Schweiz, dem europäischen Markführer bei Sanitärsystemen. Zehn Fraktionsmitglieder besichtigten den Firmenstandort im Gewerbegebiet am Auersberg in St. Egidien, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert.
Geschäftsführer Thomas Schweikart führte die Fraktionskollegen durch das moderne Werk, in dem Rahmenkonstruktionen für Sanitärinstallationen produziert werden. Ca. 400 Mitarbeiter arbeiten dort im 3-Schicht-System und liefern sämtliche Metallkomponenten für die Geberit-Gruppe weltweit. Kernprodukt von Geberit Lichtenstein sind Vorwandelemente, d.h. Trägersysteme für Sanitärausstattungen wie Abwasserrohre, Spülkästen, Waschbecken, Wasserleitungen und WCs. Diese Produkte verrichten nach der Installation jahrelang diskret ihren zuverlässigen Dienst hinter Wänden und Fliesen.
Enorme 4,5 Mio Stück in vielen Varianten verlassen pro Jahr das Werk. Täglich fahren 15 LKW-Sattelzüge just in time nach Pfullendorf in Baden-Württemberg, wo sich das europäische Logistikzentrum von Geberit befindet. Beim Rundgang sahen die Fraktionsmitglieder alle Fertigungsbereiche: von der Anlieferung der Rohware über die Metallbearbeitung und Pulverbeschichtung bis zur Montage.
„Wir verarbeiten pro Jahr ca. 40.000 Tonnen Stahlblech zu Halb- und Fertigprodukten. Wie gut unser Team arbeitet, zeigt die geringe Fehlerquote, die nur 60 Stück auf 1 Million ausgelieferte Produkte beträgt“, erklärte Geschäftsführer Thomas Schweikart stolz. Der Name Geberit verpflichte zu höchster Qualität, so Schweikart. Die Traditionsmarke mit dem typischen Blau gilt in der Sanitärbranche seit jeher als Maßstab für Qualität, nachhaltigen Umgang mit Wasser und Ressourcen sowie Produktvielfalt. Mit seiner Produktreihe AquaClean ist die Marke der Innovationsführer bei Komfort-Dusch-WCs.
Grundlagen für diese Marktposition sind nicht nur Ideenreichtum und permanente Verbesserung, sondern auch die Firmenkultur. „Geberit pflegt eine ausgesprochene Mitarbeiterorientierung. Das lässt sich nicht nur auf gute Entlohnung und soziale Leistungen beziehen, sondern auch auf das gute Betriebsklima“, erläutert Schweikart. Seit Jahren gäbe es kaum Fluktuation in der Stammbelegschaft, betont Schweikart.
Für die Nachwuchskräfte in der Belegschaft sorgt das Unternehmen selbst. Seit 1998 bildet man am Standort St. Egidien unter anderem Industriemechaniker, Maschinenführer, Mechatroniker und kaufmännische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Sehr ausgewogen ist die Beschäftigungsquote bei Frauen und Männern: sie beträgt jeweils 50 Prozent. Dabei sind die Männer eher in der Metallbearbeitung, die Frauen stärker in der Montage vertreten.
Thomas Schweikart, der aus Pfullendorf in Baden-Württemberg stammt, ist in Sachsen heimisch geworden. Seit 37 Jahren arbeitet er bei Geberit, 1994 mit dem Ausbau des neuen Werkes kam er mit seiner Frau hierher. „Ich bin stolz“, sagt der überzeugte Wahl-Sachse, „dass wir das Werk Lichtenstein so stark in der Geberit-Gruppe etablieren konnten. Alle freuen sich bereits auf unser 25-jähriges Jubiläum, das wir im September feiern. Direkt ab Werk fahren dann alle Mitarbeiter mit einem Traditionszug, der von einer großen Dampflokomotive der Glauchauer Interessengemeinschaft Traditionslok 583047 e. V. gezogen wird.“

Das Bild zeigt Thomas Nordheim, Dr. Jesko Vogel, Michael-Philipp Seidel, Bernd Pohlers, Bernd Gerber, Michael Franke, Wolf-Dieter Stöckl, Wolfgang Becher, Gerd Päßler, und Andreas Osse (v.l.n.r.) von der Kreistagsfraktion der „Freien Wähler“ bei ihrem Rundgang mit Thomas Schweikart (4. von links), dem Geschäftsführer der Geberit Lichtenstein GmbH.