Politik trifft Wirtschaft, das ist inzwischen seit mehreren Jahren zu einer guten Tradition geworden. Die Kreistagsfraktion der Freien Wähler geht vor Ort, um Firmen unterschiedlichster Branchen kennenzulernen. Weiterbildung und gedanklicher Austausch sind wichtig für die politische Arbeit. So stand auch ein Besuch bei Borsig ZM Compression im Meeraner Gewerbegebiet auf dem Programm.

Dr. Thomas Kochan, Produktionsleiter bei Borsig ZM, begrüßte die Fraktionsmitglieder im Unternehmen. Hinter dem Namen Borsig stecken 170 Jahre Industriegeschichte. Die internationale Borsig Gruppe geht zurück auf August Borsig, der 1837 in Berlin eine Eisengießerei für Schrauben, Eisenbahnteile und Dampfmaschinen gründete. Damals wie heute bietet die Unternehmensgruppe Borsig ihren Kunden führende Technologien und innovative Lösungen für industrielle Anwendungen – und das weltweit.

Das Werk in Meerane ist spezialisiert auf Wärmetauscher, Kompressoren, Kolbenverdichter, Membran- und Abgastechnologie. Diese Anlagen kommen zum Einsatz, wenn Gase aus der Erde gefördert oder in der chemischen Industrie weiterverarbeitet werden. „95 Prozent unserer technischen Anlagen exportieren wir ins Ausland“, berichtet Dr. Thomas Kochan. Borsig ZM-Werk wurde 2005 in Meerane gebaut und startete mit 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dr. Thomas Kochan, leidenschaftlicher Maschinenbauer, war von Beginn an dabei. Heute arbeiten hier im Werk 200 Spezialisten für Entwicklung, Konstruktion, Metallbearbeitung, Montage sowie internationale Logistik und Serviceleistungen.

Beim Rundgang durch die Produktion sahen die Fraktionsmitglieder unter anderem einen 300 Tonnen schweren Kolbenverdichter für Prozessgase. Die Anlage wird noch in diesem Jahr verpackt und zum Kunden transportiert, der damit Erdgas transportieren wird. Zwischen 12 und 24 Monaten brauchen die Fachleute von Borsig ZM, um solch eine große Anlage auf Kundenanfrage hin zu konstruieren und zu bauen. „Jede unserer Anlagen ist ein Unikat, keine Kundenanforderung ist mit der anderen vergleichbar, jeder Einsatzort individuell“, betont Dr. Kochan.

Ob in den eisigen Weiten Russlands oder den heißen Wüsten des Mittleren Ostens und Zentralasiens, unter allen klimatischen Bedingungen muss die Technik aus Meerane funktionieren. „Diese Anforderungen können nur wenige Lieferanten auf der Welt erfüllen“, sagt Dr. Kochan stolz. Es gäbe nur vier Firmen in Deutschland und 12 in der Welt, die solche High-tech-Produkte fertigen könnten. Die Fraktionsmitglieder zeigten sich beeindruckt vom Know-how, das hier am Standort Meerane zu Hause ist.

Da die Produkte weltweit gefragt sind und sich das Unternehmen Borsig ZM auf Wachstumskurs befindet, wird Nachwuchs gesucht. Derzeit werden drei Auszubildende im Unternehmen auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet. Ausgebildet werden vor allem Industriemechaniker, Mechatroniker und Zerspaner.