Wer hätte gedacht, dass exquisite Suiten, in denen Kreuzfahrtpassagiere die Welt bereisen, in Limbach-Oberfrohna entwickelt und produziert werden? Weit weg vom Meer entstehen bei AIP in der Waldenburger Straße komplette Inneneinrichtungen für Luxusliner.

Sechs Vertreter der Fraktion Freie Wähler besuchten am 8. April die AIP Innenprojekt GmbH.  Dorothee Obst, Bernd Gerber, Dr. Jesko Vogel, Steffen Ludwig, Wolf-Dieter Stöckl und Michael Franke ließen sich von Geschäftsführer Peter Tesche das Unternehmen zeigen. Der taffe Baden-Württemberger gründete die Firma 1997 gemeinsam mit zwei sächsischen Kollegen. Aus dem kleinen Handwerksbetrieb mit 10 Angestellten ist ein Entwicklungs- und Produktionsstandort auf 18.000 Quadratmetern Fläche und mit über 100 Mitarbeitern geworden.

Luxussuiten made in Limbach-Oberfrohna

Von Limbach in die Welt Tesche und seine Kollegen sind Spezialisten für Inneneinrichtung, sind Tischlermeister, Projektleiter, Grafiker. Nach festen Takteinheiten, an mobilen Arbeitsplätzen entsteht hier das Innenleben von Kreuzfahrtschiffen. Kunde ist unter anderen die Meyer Werft in Papenburg und Finnland, die von den durchschnittlich ca. 4,3 neuen Luxuslinern pro Jahr allein ca. 2,8 herstellt. Halbjährlich also läuft so ein Ozeanriese vom Stapel, um Reisewillige an Traumziele zu bringen und dabei rund um die Uhr zu verwöhnen. Die Luxussuiten im Schiffsinnern – ob 15 oder 500 Quadratmeter groß – stammen aus Limbach-Oberfrohna.

Als Generalunternehmer entwirft AIP seit 15 Jahren nach Kundenwunsch die Suiten in 3D am Computer, stellt alle Details zur Abnahme bereits seit 3 Jahren in virtuellen 3D-Rundgängen dar und hält auch beim Einbau vor Ort alle Fäden in der Hand. 16 Wochen lang betreuen Projektleiter die Schiffe, wenn mit Stromleitungen, Fliesen, Teppichen, Möbeln, Brandschutz- oder Klimatechnik mehr als 50.000 Teile an ihren Platz verbracht werden.

Gute Leute für gute Qualität

Das sind anspruchsvolle Aufgaben, die Fachkräften eine echte Perspektive bieten. Peter Tesche, von der Stadt Limbach-Oberfrohna als Unternehmer des Jahres 2014 ausgezeichnet, weiß, wie er Nachwuchs gewinnt und ihn vor allem hält: AIP-Mitarbeiter sind im Schnitt 29 Jahre jung, die Fluktuation ist praktisch Null. „Heutzutage müssen sich die Unternehmen verkaufen, müssen ihre Vorteile klar kommunizieren und zwar schon an 13-, 14-jährige Schüler“, ist sich Tesche sicher. AIP generiert seine 4 Azubis im Jahr hauptsächlich
aus dem starken Engagement für regionale Sportvereine. Besonders das Sponsoring für den Limbacher Motorradrennfahrer Didier Grams sei ein echtes Zugpferd bei den jungen Leuten. „Das sind wertvolle Hinweise aus Unternehmersicht für die lokale Wirtschaftsförderung“, resümiert Dr. Jesko Vogel nach dem Besuch. Der neue 1. stellvertretende Fraktionsvorsitzende setzt in Limbach-Oberfrohna besonders auf den Ausbau der Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft. „Spitzenprodukte, unternehmerische Verantwortung und kreative Ideen der Fachkräftegewinnung, das ist eine Kombination, über die ich mich sehr freue. Ohne erfolgreiche Unternehmen kann sich eine Region wirtschaftlich nicht entwickeln, kann auch die Politik letztlich viel weniger gestalten.“

Noch mehr aktuelle Berichte lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „Bürgernah“, dem Informationsblatt der Kreistagsfraktion Zwickau der „Freien Wähler“.