Politik trifft Wirtschaft – das ist eine regelmäßige Veranstaltung der Kreistagsfraktion der Freien Wähler. Die Fraktionsmitglieder gehen vor Ort, um Firmen unterschiedlicher Branchen kennenzulernen. Kontaktpflege und gedanklicher Austausch sind wichtig für die politische Arbeit. Am 7. Juni stand ein Besuch bei der WKFS – Werkzeug-Komponenten-Fertigung GmbH Sachsen im Gewerbegebiet „Am Schmelzbach“ in Wilkau-Haßlau auf dem Programm.

Ulf Seifert, einer der Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, und seine Ehefrau Heike, verantwortlich für Einkauf und Personal, begrüßten die Fraktionsmitglieder im Unternehmen. Der Name WKFS steht für eine inzwischen 23 Jahre währende Erfolgsgeschichte. 1995 gründete Ulf Seifert das Unternehmen gemeinsam mit Günter Tölle. Die Idee der Gründer bestand darin, den Kunden aus der Industrie Sonderanfertigungen für Press- und Spritzgießwerkzeuge, Vorrichtungen und Spezialmaschinenteile im Hochqualitätssegment zu liefern.

Es begann mit Kunden aus der Automobilindustrie in Sachsen. Schnell machten sich die Wilkau-Haßlauer einen Namen in ganz Deutschland, inzwischen beliefert WKFS Kunden europaweit. WKFS startete damals mit zwei Geschäftsführern und drei Mitarbeitern. Aufgrund des Erfolges sind inzwischen 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier beschäftigt, vor allem Ingenieure in der Arbeitsvorbereitung und Zerspaner in der Fertigung.

Das Werk in Wilkau-Haßlau ist spezialisiert auf Pressentische und Umformwerkzeuge, die Pressenhersteller, Karosseriewerke und Kunststoffteilehersteller benötigen. Diese komplex geformten, bis zu sieben Meter großen und 50 Tonnen schweren Werkzeuge kommen zum Einsatz, wenn Bleche zu Türen umgeformt oder flüssige Kunststoffe zu Cockpitteilen geformt werden. „Jedes unserer Werkzeugteile ist ein Unikat, keine Kundenanforderung und kein zu produzierendes Bauteil ist mit anderen vergleichbar. Unsere Werkzeugteile halten den kompletten Produktlebenszyklus, lediglich Verschleißteile werden regelmäßig gewechselt“, sagte Ulf Seifert.

Beim Rundgang durch die Produktion sahen die Fraktionsmitglieder die gesamte Fertigung und die Planungsabteilung, wo sämtliche Werkzeugteile nach Kundenanforderungen in 3D programmiert werden. Ganz neu im Hause WKFS ist die 3D-Scanner-Anlage. Große Rohteile, die aus der Gießerei im Erzgebirge kommen, werden hier vor der weiteren Bearbeitung exakt vermessen. Auf diese Weise lassen sich Rohteil und gewünschtes Fertigteil exakt aufeinander abgleichen. „So optimieren wir die Bearbeitungszeiten beim Fräsen und Bohren. Das ist eine wichtige Innovation für uns, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir gehören zu den wenigen Firmen im Markt, die diese Technik bereits einsetzen“, erläutert Ulf Seifert.

Da die Qualitätsprodukte von WKFS europaweit gefragt sind und sich das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs befindet, suchen Ulf Seifert und seine Frau Heike permanent Nachwuchs für die Produktion. Derzeit werden 14 Auszubildende im Unternehmen auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet. Ausgebildet werden vor allem Zerspaner, die die modernen CNC-Fräs- und Drehmaschinen qualifiziert bedienen sollen.

Im Gespräch mit den Fraktionsmitgliedern betonte das Unternehmerehepaar, wie wichtig zeitgemäße Lehrpläne mit technischem und mathematischem Inhalt sind, um Jugendliche auf einen Beruf in der Industrie vorzubereiten. Zudem seien Erhalt und Ausbau der Berufsschulen in der Region von Bedeutung, damit gefragte Berufe auch in der Nähe ausgebildet werden können. Zur Gewinnung von Auszubildenden engagieren sich Ulf und Heike Seifert in der regionalen Berufsorientierung in Schulen und auf Bildungsmessen.

www.wkfs.de