Auf der jüngsten Sitzung des Kreistages des Landkreises Zwickau wurde am vergangenen Mittwoch unter anderem auch das Leitpapier zur integrierten Sozialplanung mit den Bereichen Teilhabeplan, Seniorensozialplan und Jugendhilfeplan behandelt.

Der Teilhabeplan und der Seniorensozialplan wurden erstmalig aufgestellt und verabschiedet. „Wir als Freie Wähler begrüßen die Vorgehensweise und unterstützen die Forderung aller Fraktionen, diese Pläne regelmäßig fortzuschreiben“, sagt die „Freie Wähler“-Kreistagsabgeordnete Dorothee Obst.

Der Jugendhilfeplan wurde bereits im Jahr 2011 erstmalig aufgestellt und nun fortgeschrieben. „Uns als Freie Wähler geht der Plan nicht weit genug. Er bildet unserer Einschätzung nach nur den Iststand (Quantität) ab und geht zu wenig auf die Qualität der Angebote ein. Es werden Defizite hinsichtlich geförderter Stellen in allen 13 Sozialräumen ausgewiesen und nur wenig bis gar keine
Handlungsempfehlungen gegeben“, machte Dorothee Obst deutlich. Im aktuellen Haushaltsentwurf wurden zudem die wenigen Handlungsempfehlungen nicht eingearbeitet. Hinweise der Träger und Kommunen wurden zum großen Teil mit dem Kommentar: „Umsetzung im Rahmen zur Verfügung stehender HH-Mittel“ versehen. Hier wurde dem Kreistag aber keine Vorlage zugearbeitet, was das tatsächlich kostet.

„Wir werden uns als Fraktion nicht damit zufrieden geben und im Rahmen der Haushaltsdiskussion die Forderung nach zusätzlichen Fachkräften mindestens entsprechend der genanten Handlungsempfehlungen stellen. Angesichts der immer mehr steigenden Sozialausgaben des Landkreises Zwickau, im Teilhaushalt 06 (Kinder, Jugend und Familien) wurden im Jahre 2014 rund 45 Millionen Euro ausgegeben und im Jahre 2018 sind 73 Millionen Euro geplant, sehen wir dringenden Handlungsbedarf“, so die Kreisrätin weiter.

„Wohnortnahe Prävention vermindert administrative Intervention“ lautet der Leitspruch der Jugendhilfeplanung. „Angesichts dessen, dass von den 57 Vollzeitstellstellen, welche als Mindeststandards im Plan ausgewiesen sind, nur 30,8 Vollzeitstellen gefördert werden, ist das schwer zu vermitteln. Gerade im Bereich Familienhilfe tut der Landkreis zu wenig. Hier müssen dringend zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, um die bestehenden Angebot aufrechtzuerhalten und die vielen vielen Ehrenamtlichen zu unterstützen“, so Dorothee Obst.

Den Freien Wählern ist die Fortschreibung des Jugendhilfeplanes und die Evaluation der Angebote wichtig. Ebenso wie die Einarbeitung der neuen Sozialarbeiterstellen in den Plan. „Aber wir sehen den Zeitplan kritisch, denn eine Fortscheibung bis zum ersten Quartal 2019 bedeutet, dass der Beschluss des Kreistages erst im dritten Quartal 2019 erfolgen kann und die Mittel erst im Haushalt 2020 zur Verfügung stehen. Bis die Träger dann Stellen bekommen, sind wir im Jahr 2021. Das ist für uns zu spät. Wir müssen jetzt handeln“, so Dorothee Obst.